Information zum

Bürgerentscheid

am Sonntag, 11. Dez. 2005 (3. Advent)

über die Frage:

Soll die eingestürzte Sporthalle
an der Feldstraße fertig gestellt
werden?

Stimmen Sie mit NEIN !

Stand: November 2005

Knickt das Knickei !

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Halstenbek,

Sie entscheiden über das Knickei !

Für diese Entscheidung sind folgende Argumente wichtig:

Ein Wiederaufbau der Knickei-Ruine
Ein Neubau einer konventionellen 3-Feld-Halle an gleicher Stelle
Die Kritische Bürgerinitiative Knickei tritt ein für ein Nein zur Fertigstellung der beschädigten Sporthalle und plädiert stattdessen für den Abriß und den unverzüglichen Neubau einer oberirdischen 3-Feld-Halle an der gleichen Stelle.

Warum ein zweiter Bürgerentscheid?

Ein erster Bürgerentscheid über das Knickei wurde bekanntlich am 22. 9.2002 durchgeführt, mit einer knappen Mehrheit für den Wiederaufbau der Ruine. Trotz des Versprechens der Gemeinde, der Wiederaufbau würde ganz schnell gehen, ist in den zwei Jahren danach an der Ruine nichts passiert.
Wichtige Argumente der Gemeinde für den Wiederaufbau von damals haben sich inzwischen als falsch herausgestellt: Daher halten viele Halstenbeker Bürger es für sinnvoller, die Knickei-Ruine nicht wieder aufzubauen sondern das Geld lieber in eine neue vernünftige Halle zu stecken. Daraufhin hat die Gemeindevertretung beschlossen, eine Entscheidung durch die Bürger herbeizuführen. (einstimmiger Beschluß vom 15.08.2005).

Fertigstellung der Knickei-Ruine - besser nicht

1. Kosten:

Es liegt ein Angebot vor für ein neues Dach aus Holz und Blech mit Kosten von 2,2 Mio. Euro. Dazu kämen mit Sicherheit weitere Kosten für besseren Schallschutz, für die Beseitigung von aufgetretenen Leckagen in der Betondecke sowie noch unbekannte Risiken und Schäden, die erst beim Abriß der beschädigten Dachkonstruktion zutagetreten. Insgesamt wäre mit über 2,5 Mio. Euro zu rechnen.
Die jährlichen Betriebskosten für das fertiggestellte Knickei wären wesentlich höher als für eine konventionelle Sporthalle; eine Schätzung der Betriebskosten von der Gemeindeverwaltung aus 2002 beläuft sich auf rund 150.000 Euro pro Jahr, das sind rund 50.000 Euro pro Jahr mehr als für eine konventionelle 3-Feld-Halle erforderlich wäre.

2. Mängel

Da die Bausubstanz der Knickei-Ruine nun bald 10 Jahre alt ist (Baubeginn 1995), sind neben dem Dacheinsturz bereits eine ganze Reihe weiterer Mängel bekannt geworden,wie z.B.:
  • Das Knickei kann bestenfalls in zwei Spielfelder unterteilt werden.
  • Der Schallschutz ist ungenügend.
  • Für Behinderte steht im Gefahrenfalle kein Fluchtweg zur Verfügung, da der Fahrstuhl dann nicht benutzt werden darf und sonst nur zwei Treppen ins Freie führen. Die Fluchtwege z.B. aus den Geräte-Räumen an den Enden der Halle sind mit 50m zu lang ( maximal 35m zulässig)
  • Die Umkleide- und Naßräume haben keine Fenster, die Lüftung und damit die erforderliche Hygiene sind problematisch.
  • In der Betondecke ist bereits eine Leckage festgestellt worden.

3. Risiken

Die bisherige Geschichte der Knickei-Ruine ist geprägt von unangenehmen Überraschungen. Es ist davon auszugehen, daß noch beträchtliche Risiken mit einem Wiederaufbau verbunden wären. Die neue Dachkonstruktion aus Holz und Blech birgt unwägbare Risiken: Für eine solche ovale Form gibt es noch keine entsprechenden Referenzbauten.
Bei den Kosten stellt sich erst nach einer Demontage des eingestürzten Glasdaches heraus, ob und in welchem Umfange der Beton am Kuppelrand durch Korrosion beschädigt ist und erneuert werden muß.
Auch der Zeitbedarf für einen Wiederaufbau kann leicht höher werden als die veranschlagten 9 Monate, z.B. für Untersuchungen und unvorhergesehene Zusatzarbeiten.

Stattdessen Neubau einer konventionellen 3-Feld-Sporthalle

1. Aussehen

Ein moderne oberirdische 3-Feld-Halle mit rechteckigem Grundriß (etwa 45 x 35 m) und einer Höhe bis zu 9 m würde sich auf dem vorhandenen Grundstück an der Feldstraße gut einfügen und müßte sich optisch gegenüber der geplanten Knickei-Kuppel keineswegs verstecken. Ein solches Gebäude würde gut zu den bestehenden Schulgebäuden an der Feldstraße passen und auch mit der Wohnbebauung an der Bahnhofstrasse und am Lüdemannschen Park harmonieren.

2. Kosten

Der Gemeinde Halstenbek liegt ein Angebot vor für eine komplette neue 3-Feld-Sporthalle für Baukosten von unter 2,3 Mio Euro. Der Abbruch der Knickei-Ruine und die Herrichtung des Grundstücks an der Feldstraße würden rund 400.000 Euro kosten. Mit Planungs- und weiteren Nebenkosten würden etwa Kosten in Höhe von 2,9 Mio Euro für einen Neubau entstehen. Die Betriebskosten mit rund 100.000 Euro wären um 50.000 Euro pro Jahr niedriger gegenüber dem Knickei. Damit wäre der Mehraufwand bei den Baukosten bereits in wenigen Jahren ausgeglichen.

3. Vorteile

Dafür erhielte die Gemeinde Halstenbek eine wesentlich größere und besser nutzbare Halle, mit folgenden besonders zu nennenden Eigenschaften:
  • in 3 Sportfelder zu unterteilen, damit für den zukünftigen Bedarf der Schulen geeignet
  • oberirdisch, guter Zugang und zahlreiche Fluchtwege
  • bessere Beleuchtung (Tageslicht)
  • sehr gute Schalldämmung (wichtig für den Sportunterricht!)
  • neue statt 10 Jahre alte Technik
  • bessere Hygiene (Umkleideräume und Duschen)
  • für eine größere Anzahl Benutzer/Zuschauer zugelassen

Und sonst noch...

Termine/Zeitbedarf

Der Wiederaufbau der Knickei-Ruine soll 9 Monate dauern. Dabei ist allerdings keinerlei Vorsorge für unvorhergesehen notwendig werdende Mängelbeseitigungen getroffen, so daß diese Angabe keineswegs als realistisch angesehen werden kann.
Die Bauzeit für eine neue konventionelle Halle wäre auch nicht länger, es käme lediglich der Zeitbedarf für den Abriß der alten Bausubstanz und die Durchführung einer Ausschreibung für den Neubau hinzu, was ca. 6 Monate beanspruchen würde.Angesichts der Tatsache, daß bisher bereits 13 Jahre für die Planung und den Bau der Sporthalle erforderlich waren, erscheint allerdings ein zusätzlicher Zeitbedarf von etwa einem halben Jahr durchaus vertretbar, wenn dadurch ein qualitativ so viel besseres Ergebnis ermöglicht wird.

Öffentliche Förderungsmittel

Halstenbek könnte bei der Bauplanung für eine neue 3-Feld-Halle eine öffentliche Förderung für mindestens einen Hallenplatz beantragen mit einem Zuschuß von rund 600.000 Euro. Von einer Förderung beim Wiederaufbau der Knickei-Ruine ist bisher nichts Verbindliches bekannt geworden, so daß davon auszugehen ist, daß dabei auf einen Kostenzuschuß verzichtet werden würde.

Alte Unwahrheiten

Vor dem ersten Bürgerentscheid zum Knickei im Jahre 2002 wurden von der Gemeinde Halstenbek eine Reihe von Aussagen gemacht, die sich inzwischen als unrichtig herausgestellt haben. Dazu gehören die Themen: Diese unrichtigen Angaben, zusammen mit ebenfalls tendenziell zu optimistischen Aussagen über die Kosten und die Schnelligkeit eines Wiederaufbaues sowie die Sicherheit der neuen Statik haben zweifellos einen erheblichen Einfluß auf das Ergebnis des ersten Bürgerentscheides zum Knickei im Jahre 2002 gehabt.
Bei der jetzt anstehenden neuen Entscheidung zum gleichen Thema besteht die Möglichkeit für die Halstenbeker Bürger, auf einer objektiveren Informationsbasis Ihre Entscheidung zu treffen.

Bitte geben Sie Ihre Stimme ab für ein

 Nein zur Fertigstellung

durch Abstimmung in den üblichen Wahllokalen oder durch Teilnahme an der Briefwahl. Die Unterlagen werden rechtzeitig vor der Wahl am Sonntag, den 11. 12. 2005 ( = 3. Advent) von der Gemeindeverwaltung versandt.
Wahlberechtigt sind alle Halstenbeker Bürgerinnen und Bürger ab einem Alter von 16 Jahren. Wir appellieren auch an unsere Jugend, sich an der Abstimmung zu beteiligen, denn es geht hier um eine Sporteinrichtung und damit in erster Linie um die Interessen der Schüler und Sportler.
Für den Erfolg des Bürgerentscheids ist es wichtig, daß eine genügend große Beteiligung an der Abstimmung erfolgt (mindestens 20 % der Wahlberechtigten erforderlich), deshalb die herzliche Bitte -

 Nehmen Sie an der Abstimmung teil!





Bürgerinitiative

Die "Kritische Bürgerinitiative Knickei" hat sich bereitgefunden, sich um einen neuen Bürgerentscheid zu bemühen, mit dem Ziel, das Abenteuer Knickei zu beenden und die Halstenbeker Bürger davon zu überzeugen, den Wiederaufbau der Ruine endgültig abzulehnen.
Es wurde im Oktober 2004 ein Bürgerbegehren organisiert, um einen neuen Bürgerentscheid zu bekommen; nach anfänglichem Widerstand und juristischen Verzögerungen durch die Gemeinde Halstenbek wurde als Termin der 11.12.2005 für die Bürgerabstimmung festgesetzt. Für diesen Bürgerentscheid setzen sich federführend Mitglieder der Bürgerinitiative ein. Dabei wird die BI von den GRÜNEN Halstenbek unterstützt.

Herausgegeben
von der Kritischen Bürgerinitiative Knickei
V.i.S.d.P.: Lübbert Kok, Bahnhofstr. 10a, 25469 Halstenbek