Chronik

1992
Beschluß zur Planung einer Sporthalle
Die Gemeindevertretung beschloss mit den Stimmen aller Parteien (bei zwei Enthaltungen), eine Sporthalle für 5 Millionen Mark zu planen. Als Standort wurde das Lüdemannsche Grundstück zwischen dem Rathaus und dem Bahnhof Halstenbek vorgesehen, ein ehemaliges Baumschulgelände.
1993
Ein Ei setzt Akzente
Mit einem städtebaulichen Ideenwettbewerb, den das Rellinger Architekturbüro Poitiers & Partner für sich entscheiden konnte, wurden Planungsvorgaben gesucht, die dem Ortskern ein neues Gesicht geben werden: heraus kam ein Ei.
An der Feldstrasse soll die neue Sporthalle entstehen, eine altbekannte Form in futuristischem Design und beeindruckenden Dimensionen. Die Halle, zu zwei Dritteln unter der

Oh, ein Ei!
Erde gebaut und mit einer eleganten gläsernen Kuppel überdacht, hat schon überregionales Aufsehen erweckt. Mit ihr werden sowohl in der Architektur als auch in der Gebäudetechnik Akzente gesetzt.
Querschnitt durch das Ei
Die Grünen warnen vor Kosten von weit über 10 Millionen Mark und schlagen als Alternative eine konventionelle Sporthalle zum damaligen Preis von 3 Millionen Mark vor, finden aber kein Interesse bei den anderen Parteien und bei den Sportvereinen.
1994
Beschluß des Bebauungsplanes für das "Sportei"
Der Bebauungsplan Nr. 51 für das Lüdemannsche Grundstück wird mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP beschlossen.
1995

Ein teures Ei!
Baubeginn für das "Sportei"
Nach dem Ergebnis der Ausschreibung belaufen sich die Baukosten auf 9,7 Millionen Mark, Architekten- und Ingenieurshonorare und Einrichtungsgegenstände auf 2,6 Millionen Mark, insgesamt auf 12,3 Millionen Mark .
Der Bau der Halle wird mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP gegen die Stimmen der Grünen beschlossen.
Im September wird mit dem Bau begonnen.
1996
Die Kosten steigen
Die Verwaltung legt eine überarbeitete Kostenrechnung für die Sporthalle vor in Höhe von 15,6 Millionen Mark.
1997
Der erste Knick
Die Stahlnetzkuppel des halbfertigen Halstenbeker Sporthallenneubaus ist in der Nacht zum Mittwoch dem 5.2. aus noch ungeklärter Ursache eingestürzt. Die 45 Tonnen schwere Konstruktion fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Beim Einsturz durchlugen Teile der Metallstreben die in Höhe des Betonsockels eingezogene hölzerne Arbeitsbühne. Der Schaden dürfte mehrere Millionen Mark betragen. Die für Juni geplante Fertigstellung des fast 15 Millionen Mark teuren Gebäudes wird sich nun mindestens ein halbes Jahr verzögern.
Halstenbeks Bauamtsleiter Holger Lange ist froh, daß sich der folgenschwere Crash während der Nachtstunden ereignete, als sich keiner der 20 Arbeiter auf der Baustelle befand. Sonst hätte es vermutlich Todesopfer gegeben. Über die Unglücksursache kann derzeit nur spekuliert werden. In der vergangenen Woche war damit begonnen worden, die Gerüststreben für einen Teil der bereits zusammengeschraubten Metallkuppel zu entfernen. "Die selbstragende Konstuktion hätte sich auch ohne Stützen halten müssen", sagte Lange.

Ein dickes Ei!
Das Bauvorhaben ist wegen zahlreicher Pannen heftig umstritten. Die Baukosten haben sich seit Planungsbeginn fast verdoppelt.(Hamburger Abendblatt 6.2.97)
Wiederaufbau
Der beauftragte Gutachter Professor Dr. Wilfried Krätzig hat Wettereinflüsse und Montagefehler als Einsturzursache genannt. Fehler in der Statik wurden von ihm nicht festgestellt. Daher beginnt einige Monate nach dem ersten Einsturz der Wiederaufbau des Hallendaches, allerdings mit erhöhter Sorgfalt.
1998
Gläserne Kuppel der Halstenbeker Sportstätte zum zweitenmal eingestürzt.
Das gläserne Kuppeldach des Halstenbeker Sporhallen-Eies stürzte in sich zusammen! Sechzehn Monate, nachdem im Februar 1997 die Stahlkonstruktion des 15,6 Millionen Mark teuren Pestige-Projekts schon einmal in sich zusammengekracht war, kam es zwei Monate vor dem geplanten Eröffnungstermin zum erneuten Desaster.(Pinneberger Zeitung 27.6.98)

Ein Teufelsei!
Suche nach den Schuldigen
Am vergangenen Freitag hat die Gemeinde Halstenbek beim Landgericht Itzehoe den Antrag auf Einleitung eines Beweissicherungsverfahrens gestellt. Damit sollen die Ursachen, die zum zweiten Einsturz der Glasnetzkuppel des Sporthallen-"Eies" fürhten, aufgeklärt werden. Ein unabhängiger Sachverständiger hat die Aufgabe, neben der Ursachenforschung auch die Suche nach den am Desaster Schuldigen zu betreiben. Das Verfahren richtet sich gegen alle am Bau und an der Planung der Kuppel beteiligten Firmen und Fachleute. Die Verfahrenskosten verauslagt die Bauwesenversicherung.(Pinneberger Zeitung 11.8.98)
2000
Die Ruine verschimmelt
Der Sportboden ist nach Bauamtsleiter Langes Angaben mit Schimmelpilzen verseucht, die Umkleide- und Duschräume im Betonring seien jedoch frei von Pilzsporen. Und auch die Raumluft der ständig beheizten und belüfteten Halle weist keine der gefährlichen Schimmelpilzsporen auf. Die täglichen Unterhaltskosten für das Hallen-Wrack beziffert Lange auf 520 Mark.(Pinneberger Zeitung, 8.1.00)

Ein faules Ei!
Verhandeln um Schadensersatz
Hinter verschlossenen Türen wird seit Monaten verhandelt. In den Verhandlungen mit den Rechtsanwälten der betroffenen Firmen, den Versicherungen und den Rechtsvertretern der Gemeinde Halstenbek geht es nun darum, eine Art Quote für die Schadensregulierung zu finden.(Pinneberger Zeitung, 17.4.00)
Klagen um Schadenersatz
Das Statikbüro Schlaich, Bergermann und Partner lehnte es ab, sich an der Finanzierung des dritten Aufbaus der Hallendachkuppel zu beteiligen. Jetzt kann die Gemeinde Halstenbek nur noch per Schadenersatzklage ihre Ansprüche durchsetzen. Die erforderlichen Zivilverfahren durch mehrere Instanzen dürften sich jahrelang hinziehen.(Pinneberger Zeitung 22.6.2000)
Schnellstmöglich dritter Aufbau der Kuppel?
Die Dachkonstruktion würde, so steht es in der Vorlage der Verwaltung, "als Glasnetzkuppel unter Beibehaltung der bisherigen geometrischen Form mit allen erforderlichen konstruktiven Ertüchtigungen" errichtet. Mit der Statik, der Prüfstatik und der Montage wären neue, unbelastete Firmen zu beauftragen. (Pinneberger Zeitung, 17.7.2000)
2001
Neuer Grundsatzbeschluß zum Wiederaufbau
Das zweimal eingestürzte Halstenbeker Sporthallen-Ei soll wieder aufgebaut werden. Das hat die Gemeindevertretung mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP entschieden. Die Grünen votierten dagegen.
Die Halle könnte mit konstruktiven Verbesserungen im Dachskelett sowie einer stärkeren Dachwölbung vollendet werden.
Was die Kosten angeht, bleibt der Wiederaufbau ein riskantes Unternehmen: Weder die Schadenersatzansprüche sind geklärt noch die Frage, welche Versicherungen für welche Leistungen zuständig und zahlungswillig sind. Zu den vom Gutachter errechneten Wiederaufbaukosten in Höhe von 2,67 Millionen Mark werden weitere Aufwendungen in unbekannter Höhe für die geänderte Konstruktion hinzukommen. (Pinneberger Zeitung 24.1.2001)

Kein Volks-Ei ?
Bürgerbegehren gegen den Wiederaufbau
2199 Halstenbeker unterstützen mit ihrem Autogramm die Forderung nach einem Bürgerentscheid. Die erforderliche Quote von zehn Prozent der Halstenbeker Wahlberechtigten ist mehr als erfüllt: Nach dem Gesetz hätten 1300 Unterschriften genügt. Doch der Wunsch der Bürger, die Entscheidung über einen Wiederaufbau des zweimal eingestürzten Knick-Eies nicht allein den Politikern zu überlassen, mobilisierte die Halstenbeker. (Pinneberger Zeitung 20.2.2001)
Kommunalaufsicht erklärt Bürgerbegehren für unzulässig
Die Kommunalaufsicht des Kreises Pinneberg hat entschieden: Das von den Grünen initiierte Bürgerbegehren über den Wiederaufbau des Knick-Eies ist unzulässig.
Die Grünen wollen auf jeden Fall Widerspruch gegen den Bescheid einlegen. Falls im Widerspruchsbescheid keine neuen Begründungen vorgebracht werden sollten, wollen die Grünen bei Ablehnung vor dem Verwaltungsgericht Schleswig klagen.(Pinneberger Zeitung 7.3.2001)
Weiterhin: Im Sporthallen-Wrack sprießen die Pilze
Sie sind so groß wie Champignons, doch wohl nicht so schmackhaft. Die ungiftigen Schimmelpilze gedeihen prächtig auf dem feuchten Boden des "Knick-Eies". Die sprießende Natur steht in einem merkwürdigen Gegensatz zu dem Bild der Zerstörung, das die futuristische Sporthalle auch 39 Monate nach dem zweiten Einsturz des Glaskuppeldachs im Juni 1998 noch bietet. Ein Gewirr von Metallstreben stützt eine nach dem Crash eingezogene Plattform. Dieser Zwischenboden verhindert den kompletten Zusammenbruch. Wie von einer Riesenfaust zusammengedrückt lasten Teile des 45 Tonnen schweren Stahl- und Glasnetzwerks auf dem Stützkorsett. Im Sonnenlicht spiegeln sich noch Hunderte weitgehend unbeschädigter Scheiben. (Pinneberger Zeitung 15.9.2001)
2002
Gerichtsentscheid für Volksabstimmung
Der Bescheid vom 05.03.2001 in der Fassung des Widerspruchsbescheides vom 21.05.2001 wird aufgehoben. Der Beklagte (= Landrat des Kreises Pinneberg) wird verpflichtet, das beantragte Bürgerbegehren unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts zuzulassen. Die Kosten des Verfahrens tragen der Beklagte und die Beigeladene (=Gemeinde Halstenbek) je zur Hälfte. (Urteil des Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgerichts v. 4. 7. 2002)

5409 Ei-Fans!
Bürgerentscheid am 22. Sept. 2002
10675 Halstenbeker stimmten über die Zukunft der als Knickei bekannt gewordenen futuristischen Sportstätte ab. Für die Fertigstellung des ellipsenfprmigen Glaskuppeldachs entschieden sich 5409 Wahlberechtigte (50,7 Prozent); gegen den Wiederaufbau votierten 5266 (49,3 Prozent).
Mit dem positiven Ausgang der Volksabstimmung steht der Vollendung des Bauwerks nichts mehr im Wege. Strittig ist allerdings, ab das Dach der von dem Hamburger Architekten André Poitiers entworfenen Halle mit konstruktiven Verstärkungen versehen wird, oder - wie es die SPD fordert - eine vollkommen neue Konstruktion erhält. (Hamburger Abendblatt 23.09.2002)
Abstimmungsergebnisse im einzelnen
2003
Kommunalwahl

Ein schwarzes Ei!
Am 2.3.2003 wurde die Zusammensetzung der Gemeindevertretung neu bestimmt. Die neue Sitzverteilung:
CDU 15, SPD 7, FDP 2, Grüne 6.

Damit ist die Koalition für den "unveränderten" Wiederaufbau von CDU und FDP in der klaren Mehrheit und kann zügig für die Realisierung des Wiederaufbaus sorgen.
Wiederaufbaupläne
Der Bauausschuss beschließt am 13.11.2003 das Konzept für den Wiederaufbau des Hallendaches. Es soll nach wie vor eine Glaskuppel werden in leicht erhöhter Form mit stabileren Stahlträgern. Maßnahmen gegen unbefugtes Betreten und akustische Probleme sind vorgesehen. Dieses Konzept soll Grundlage für eine Funktionalauschreibung sein, in der ein Generalunternehmer für die Ausführung des Wiederaufbaus gesucht wird. Als Terminziel wird der Schuljahresbeginn 2005/2006 anvisiert.
2004
Baustopp

Ei-Stopp
Aufgrund der vorgelegten Kostenschätzung für den Wiederaufbau der Glaskuppel in Höhe von 4,2 Mio. Euro stoppt die Gemeindevertretung die Mittel für den Wiederaufbau und tritt in eine Phase der Neu-Orientierung ein.
Unternehmer gefragt
Im September startet die Gemeinde eine Ausschreibung, in der Unternehmer gesucht werden, die die Sporthalle in einem Kostenrahmen von 2,5 Mio.Euro fertigstellen wollen. Die Form des neu zu bauenden Daches wird dabei nicht fest vorgegeben, sondern den Anbietern freigestellt. Es handelt sich um ein mehrstufiges Verfahren: zunächst konnten sich Anbieter melden, aus denen 7 ausgewählt wurden, die in der nächsten Stufe ihre Angebote vorlegen sollen (bis 3.11.04). Anfang Dezember sollte dann einem der Anbieter der Auftrag erteilt werden.
Bürger gefragt
Parallel zu dem Ausschreibungsverfahren wird ein neues Bürgerbegehren gestartet, mit dem Ziel, einen neuen Bürgerentscheid über die Zukunft der Knickei-Ruine durchzuführen. Die "Kritische Bürgerinitiative Knickei" mit Unterstützung der GRÜNEN Halstenbek führt ab 1.10.2004 eine Unterschriftensammlung durch und strebt an, bei einem erfolgreichen Bürgerbegehren das Auftragsvergabeverfahren noch zu stoppen. Damit soll einer anderen Lösung mit einer konventionelle Halle der Weg geebnet werden. Das Bürgerbegehren wird von 2713 Unterschriften unterstützt und wird am 30. Nov. 2004 von der Kommunalaufsicht für zulässig erklärt.
Juristen gefragt
Die Gemeinde Halstenbek legt gegen die Zulässigkeitserklärung der Kommunalaufsicht Widerspruch ein. Dadurch wird der geplante Termin für die Durchführung des Bürgerentscheides am 20. Februar 2005 (zusammen mit der Landtagswahl) blockiert. Die Kritische Bürgerinitiative Knickei ihrerseits sieht sich veranlaßt, beim Verwaltungsgericht in Schleswig eine einstweilige Anordnung zu beantragen, um die Gemeinde Halstenbek daran zu hindern, trotz des erfolgreichen Bürgerbegehrens vollendete Tatsachen zu schaffen und den Zuschlag für den Wiederaufbau verbindlich zu erteilen. Die Gemeinde stellt daraufhin die Zuschlagserteilung zurück.
2005
Vermittler gefragt

Ein Ei ist rund
Auf Anregung des Landrates Dr. Grimme kommen die Vertreter der Gemeinde Halstenbek und der Kritischen Bürgerinitiative überein, sich mithilfe eines externen Mediators gemeinsam an einen runden Tisch zu setzen und den Versuch zu machen, die verfahrene Situation aufzulösen.
Für die Dauer des Vermittlungsverfahrens sollen die juristischen Auseinandersetzungen ruhen.
Von Februar bis April finden Mediationsgespräche zwischen den Fraktionen, der Verwaltung, der Bürgerinitiative und Vertretern der Schulen und Sportvereine statt, die jedoch zu keiner gemeinsamen Lösung führen.
Zurück vor die Gerichte

Zank ums Ei
Nach der Beendigung der Gespräche werden die juristischen Verfahren wieder aufgenommen.
  • Erster Schritt: Das Verwaltungsgericht in Schleswig untersagt mit Beschluß vom 10. Mai 2005 mit einer einstweiligen Anordnung der Gemeinde Halstenbek, einen Auftrag zum Wiederaufbau des Knickhallendaches zu erteilen, bevor nicht der neue Bürgerentscheid durchgeführt ist.
  • Zweiter Schritt: Die Gemeinde Halstenbek legt am 23. Mai 2005 Beschwerde gegen die einstweilige Anordnung beim Schleswig-Holsteinischen Oberverwaltungsgericht ein.
  • Dritter Schritt: Der Landrat des Kreises Pinneberg weist am 23. Mai 2005 den Widerspruch der Gemeinde Halstenbek gegen die Zulässigkeit eines zweiten Bürgerentscheids zurück.
  • Vierter Schritt: Der Hauptausschuß der Gemeinde Halstenbek beschließt im Juni 2005, gegen die Zulässigkeit des Bürgerentscheids vor dem Verwaltungsgericht in Schleswig zu klagen.
  • Fünfter Schritt: Das Schleswig-Holsteinische Oberverwaltungsgericht weist am 21. Juni 2005 die Beschwerde der Gemeinde Halstenbek gegen die einstweilige Anordnung als unbegründet zurück. Es ließ auch "keinen Zweifel daran, dass der Bescheid vom 30.11.2004 (hinsichtlich der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens) und der inzwischen ergangene Widerspruchsbescheid vom 23.05. 2005 nicht nichtig sind.
  • Sechster Schritt: Der Hauptausschuß der Gemeinde Halstenbek beschließt am 12. Juli 2005, die Klage der Gemeinde gegen Landrat Wolfgang Grimme in Sachen Zulässigkeit des Bürgerbegehrens wird zurückgezogen.
Delegation an das Volk

Eia Advent
Die Halstenbeker Gemeindevertretung beschließt am 18. Juli 2005 mit den Stimmen der CDU und der Grünen, das Knickei abzureißen und an der Feldstraße eine konventionelle 3-Feld-Halle zu bauen. Dieser Beschluß wird allerdings am 15. Aug. 2005 wegen eines Widerspruchs des Bürgermeisters wieder aufgehoben. Stattdessen wird nun einstimmig von allen Fraktionen beschlossen, die Entscheidung darüber durch die Bürger vornehmen zu lassen. Auf Wunsch des Bürgermeisters wird der Abstimmungstermin für den Bürgerentscheid auf Sonntag, den 11. Dez. 2005 (= dritter Advent) festgelegt, damit genügend Zeit für die Vorbereitung bleibt.
Machtwort durch die Bürger

Schluß jetzt
Der Bürgerentscheid am 11. Dez. 2005 bringt das Ende für das Knickei. Eine Mehrheit von 71 % der abgegebenen Stimmen ist gegen den Wiederaufbau der Ruine. Die Wahlbeteiligung liegt bei 42 % und ist damit relativ hoch für eine derartige isolierte Abstimmung. Damit kommt sowohl der angestaute Frust der Bürger über das langwierige Dilemma mit dem mißglückten Bauwerk zum Ausdruck wie auch eine gewisse Aufklärung über die Vorteile einer Alternativlösung. Nach dieser Grundsatzentscheidung sind nun wieder Gemeindevertretung und Verwaltung gefragt, um die Ruine abreißen zu lassen und eine komplett neue Halle in Auftrag zu geben.
Abstimmungsergebnisse im einzelnen

2006
Nun ist es amtlich

auf ein neues
Am 30. Januar 2006 beschließt die Halstenbeker Gemeindevertretung mit den Stimmen der CDU und der Grünen gegen die Stimmen von SPD und FDP den Abriß der Knickei-Ruine und den Neubau einer konventionellen 3-Feld-Halle an der gleichen Stelle. Die Verwaltung wird beauftragt, die Unterhaltskosten für die Ruine auf ein "lebensnotwendiges Maß" zu beschränken und die Planung für einen Neubau mit der Suche nach einem Generalunternehmer für die durchzuführenden Arbeiten aufzunehmen.
Der Anfang vom Ende
Rund 10 Monate nach dem Bürgerentscheid startet die Gemeinde Halstenbek mit dem Abriss der Ruine, zunächst mit der Suche nach einem geeigneten Abrissunternehmer per Ausschreibung. Der Auftrag geht zum Festpreis von 200.000 Euro an die Hamburger Firma Wilko Wagner (WIWA), die den Beton bis ca. 1,5 m über dem Hallenboden abbrechen und die Grube mit dem Bauschutt und Kies auffüllen soll.

2007
Unwiderruflicher Abriss

teure Trümmer
Anfang Januar 2007 rücken die Bagger an und beginnen das endgültige Zerstörungswerk. Bereits Ende Januar ist der oberirdische Teil des Gebäudes verschwunden. Am 20. März 2007 ist der Abriß vollendet, das Grundstück mit Kies aufgefüllt.
Schadenersatz
Am 17. April 2007 bestätigt das OLG Schleswig im Schadensersatzprozess der Gemeinde gegen die Statikingenieure Schlaich, Bergermann und Partner tendenziell das Urteil der ersten Instanz und unterbreitet den Streitparteien einen Vergleichsvorschlag. Danach sollen die beklagten Statikingenieure 80% des Schadens und der Verfahrenskosten ersetzen und die Gemeinde auf die restlichen 20% verzichten.
Bis zum Juni 2007 stimmen die Gemeinde Halstenbek und die Statikingenieure dem Vergleichsvorschlag des Gerichtes grundsätzlich zu. Die Höhe des Schadensersatzes soll allerdings noch durch die Anwälte beider Parteien außergerichtlich aus den vorliegenden Einzelrechnungen ermittelt werden.